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Das sechste Kalenderjahr unserer Vereinsarbeit liegt hinter uns. Und auch das Jahr 2021 hatte es in sich. Jede Aufgabe und Aktion in diesem Jahr musste coronakonform geplant und umgesetzt werden. Wir fahren bei uns im #sternenoffice sowie in unserem #sternenlager einen sehr strikten Kurs, um weder Helfende noch unsere Besucher unnötigen Gesundheitsrisiken auszusetzen.
Der Fokus im Jahr 2021 lag auf der Arbeit in München, wo wir die seit 2020 angemieteten Räumlichkeiten als Anlaufstelle für alle Menschen etablieren konnten. Aber auch an einigen anderen Orten waren wir sehr aktiv. Dies könnt ihr nun im folgenden Jahresbericht, der nach Einsatzorten bzw. Themen unterteilt ist, lesen.
Einführung
In diesem Jahresbericht versuchen wir, euch einen kompakten Überblick über die Geschehnisse des vergangenen Jahres zu liefern. Aber wie immer gilt, dass wir trotz des großen Umfangs dieses Berichts, unmöglich alle Aktivitäten des Vereins hier aufführen können. Auf Twitter und facebook finden sich viele weitere Projekte, die wir im Laufe des Jahres 2021 umgesetzt haben. Dort sind auch alle Spenderinnen und Spender namentlich erwähnt, sofern sie dem zugestimmt haben oder uns bekannt waren.
Schon seit längerer Zeit verstärkt sich der Eindruck, dass der Bedarf an Hilfe enorm wächst, nicht nur aufgrund der Pandemie. Das betrifft einerseits elementare Dinge wie Essen oder Kleidung, andererseits Unterstützung bei Behördenangelegenheiten und persönlichen Krisen.
All diese Tätigkeiten haben inzwischen einen Umfang angenommen, dass sie mit einem Ehrenamt “in der Freizeit” fast nicht mehr zu bewältigen sind. Wir befassen uns schon lange eigentlich jeden Tag, auch am Wochenende, mit allen möglichen Aspekten dieser Arbeit.
Unsere Motivation, hier in München und anderswo einen Beitrag zu leisten, um Menschen ein Leben in Würde zu ermöglichen, ist jedoch ungebrochen.
München
Beginnen wir in München. Nachdem wir im letzten Jahr eigene Räumlichkeiten bezogen haben, haben sich die Abläufe dort nun in diesem Jahr etabliert. Die Anmietung der Räume in München/Feldmoching ist ein großer Gewinn für unseren Verein und unsere Besucherinnen und Besucher als Anlaufstelle und Begegnungsstätte.
So ist unser Ausgabefreitag dort mittlerweile eine feste Institution. Jeden Freitag (mit Ausnahme weniger Tage) versorgen wir Männer, Frauen und Kinder mit frischen Lebensmitteln. Obst, Gemüse, Milchprodukte, Brot oft auch Wurst/Fleisch, Süßes – es ist wirklich alles dabei. Außerdem sorgen wir mit Hilfe unserer Unterstützer dafür, dass wöchentlich auch unsere Regale mit haltbaren Lebensmitteln stets gut bestückt sind.
Immer hatten wir fleißige Ehrenamtliche, mit denen wir die Verteilung gemeinsam durchgeführt haben. Wenn es die Coronalage zuließ mehrere, wenn nicht, nur ein Haushalt plus eine Person. Die Ausgaben mit wenigen Helfenden sind immer wieder eine Herausforderung. Aber durch sehr gute Planung sowie Vor- und Nachbereitung gelingt es uns trotzdem immer besser, auch dies zu meistern. Wir kaufen oft Tage vorher schon ein und sortieren Lebensmittelspenden praktikabel in die Regale ein. Wir arbeiten (Wunsch)-Listen ab, räumen zwischendurch auf und bringen Müll weg. Es bedarf jedes Mal guter Vorbereitung, damit alles funktioniert.
Wir haben das 2020 eingeführte Terminsystem in diesem Jahr noch weiter perfektioniert. Das ist einerseits aufgrund der gesetzlichen Regelungen bzgl. Corona nötig, aber auch sinnvoll, damit unsere Gäste nicht unnötig lange warten müssen.
Bei den Besucherinnen und Besuchern sind auch viele ältere oder kranke Menschen dabei. Und unser Bestreben ist es, die Ausgabe so reibungslos und angenehmen wie möglich für jeden einzelnen zu gestalten.
Auch für unsere Helfenden ist es schöner, weil sie sich besser und individueller um die einzelnen Menschen kümmern können, wenn diese zeitlich versetzt bei uns aufschlagen und sich so alles etwas entzerrt.
Zu vielen Menschen, die zu uns kommen, haben wir mittlerweile ein sehr gutes Verhältnis. Man kennt sich, weiß um die Situation und die Bedürfnisse des Einzelnen. Wir geben neben Lebensmitteln auch Hygieneartikel und Kleidung aus. Unsere Bestseller sind immer Schuhe. Außerdem Rucksäcke. Und im Winter zusätzlich noch warme Jacken und Thermounterwäsche.
Wir haben auch immer wieder Sonderwünsche oder spezielle Probleme, die wir für unsere Gäste gerne zu lösen versuchen. Manchmal in Einzelterminen unter der Woche, aber auch häufig von Freitag zu Freitag. Nagelknipser, Salbe gegen Pilzinfektionen, Mütze mit Ohren, Krücken, Kleidung in Übergröße? Wir geben uns Mühe!
Wenn es nötig ist, unterstützen wir mit Gutscheinen vom Discounter und MVV Fahrkarten. Wir konnten zudem einige Monatskarten finanzieren, was uns sehr freut, da es dann keine Probleme bei Fahrkartenkontrollen gibt.
Nachdem wir mittlerweile gut Bescheid wissen, wer zu uns kommt und wie die einzelnen Bedarfe sind, erleichtert auch das die Organisation und die Vorbereitung. Wir packen frühzeitig fertige Familientaschen für unsere Besucherinnen des Kinderschutzes und von einer Unterkunft für obdachlose Familien, damit auch hier die Ausgabe möglichst ohne Verzögerung stattfinden kann. Außerdem gibt es bestimmte Artikel, die v.a. in unsere Taschen für obdachlose Menschen wandern oder für Gäste mit der Möglichkeit zu Kochen.
Im Juni hatten wir im #sternenoffice dann leider “Land unter“. Wortwörtlich. Die starken Regenfälle haben die Gullys verstopft, das Wasser hat alles geflutet und im Keller in Feldmoching einen Wasserschaden verursacht. Unglücklicherweise sind sehr viele eingelagerte Wintersachen und Schuhe unbrauchbar geworden. Auch einige Möbelstücke, die wir dort aufbewahrt hatten, sind jetzt ein Fall für den Sperrmüll. Wir haben stundenlang gerettet, was zu retten war, Wasser geschöpft und aufgewischt.
Immer mehr Raum nimmt bei uns die Unterstützung bei Behördenangelegenheiten ein. Beratung und Hilfe beim Ausfüllen von Formularen, Begleitung bei Behördengängen, Besorgung von Unterlagen. Die Spannweite reicht von Anträgen auf Kindergeld, ALGII-Hauptanträgen, Personalausweisen bis hin zur Korrespondenz mit Staatsanwaltschaft und Gerichten.
Das ist ein guter Weg, eine solide Basis für ein besseres, anderes Leben zu schaffen. Man muss Stück für Stück wieder aufbauen, was verloren gegangen ist. Dazu braucht man viel Geduld, Einfühlungsvermögen und vor allem die Unterstützung der Betroffenen.
Wenn aber alle Faktoren stimmen, kann man unglaubliche Ergebnisse erzielen. Das motiviert nicht nur uns!
Unser kleines Lager in Dirnismaning ist auch über das ganze Jahr hinweg immer gut gefüllt gewesen. Dort lagern wir größere Spenden bis zur Ausgabe oder packen Paletten für unsere (Auslands-)Transporte. Details hierzu findet ihr bei den einzelnen „Orten“ in diesem Jahresbericht.
Trotz der Enge im #sternenlager können wir dort bei Bedarf Sachspenden sortieren und entsprechend verpacken. Für Transporte in (Privat-)Autos verwenden wir beispielsweise andere Verpackungsmaterialien als beim Zusammenstellen einer Palette für einen LKW-Transport.
Wie schon seit Beginn unserer Vereinsarbeit nehmen wir alle Sachspenden einmal in die Hand, da wir nur einwandfreie und gut erhaltene Spenden weiterleiten möchten. Außerdem packen wir immer nur nach Bedarfsliste der Empfangsstellen vor Ort. Kurz vor einer Lieferung wird es daher manchmal sehr eng in unserem kleinen Lager und wir sehnen den Tag der Abholung herbei, damit wir wieder die nächsten Schritte beginnen können.
In München haben wir auch unsere diesjährige Weihnachtsaktion koordiniert. Wir waren überwältigt davon, wie viele wundervoll verpackte und liebevoll zusammengestellte Weihnachtspäckchen bei uns angekommen sind. Zeitweise hätte der Bestand an Paketen in unseren Räumen Weihnachtsmann und Christkind gemeinsam vor Neid erblassen lassen! Es waren über 800 Stück!
Doch am Ende schauten wir dann wieder auf geleerte Regale und sind glücklich, dass alle Geschenke gut in Einrichtungen und Organisationen in München sowie natürlich bei den Kindern unserer regelmäßigen Besucherinnen und Besucher angekommen sind.
Die ganze Aktion wäre uns nicht geglückt, wenn nicht sowohl unser Netzwerk als auch die vielen Mitwirkenden, die über den Weißblauen Bumerang zu uns gestoßen sind, mitgemacht hätten. An der Aktion waren viele Privatpersonen sowie Schulen, Kindergärten, weitere Einrichtungen und Firmen beteiligt.
Deutschland
Im Juli starteten wir eine der rasantesten Hilfsaktionen, die wir je erlebt haben. Innerhalb von 1,5 Tagen haben wir eine ganze Palette sehr eng gefasster Bedarfe gesammelt und verpackt. Die Spenden wurden für vom Hochwasser betroffene Kinderschutzstellen in NRW zusammengestellt.
Auch hier galt wie immer beim Heimatstern: Sachspenden werden ausschließlich bedarfsgerecht nach genauer Bedarfsliste der Helfenden vor Ort zusammengestellt und verschickt.
Ohne konkrete Aufforderung und genaue Bedarfsliste haben wir noch nie geschickt und werden wir auch nicht schicken. Denn wir wissen genau wie viel zusätzlichen Stress das machen kann.
Weitere Hochwasser-Hilfe haben wir im Ahrtal geleistet. Wir haben den Helferinnen und Helfern dort Werkzeuge, Gerät und Zubehör finanziert. So konnten etliche Elektrowerkzeuge und große Mengen Lebensmittel für die Betroffenen gekauft werden. Eine weitere Palette konnten wir an eine andere Hochwasserhilfsorganisation nach genauerer Bedarfsanalyse nachschicken.
Manchmal schaffen wir es, am Wochenende ein paar Menschen einen Besuch abzustatten, die nicht (mehr) zu unseren Verteilungen kommen können. Alter, Krankheit, Aufenthalte in Therapieeinrichtungen, Gefängnis.
Wenn diese Personen nicht (mehr) in München wohnen, schreiben wir regelmäßig Briefe oder telefonieren. Oft sind wir die einzige Verbindung zur Außenwelt, da Familie oder andere Bezugspersonen nicht vorhanden sind.
Wir bekommen sehr viel Post zurück, manchmal richtige Kunstwerke, teilweise sehr traurige Zeilen. Damit der Kontakt aufrechterhalten werden kann, legen wir immer Rückporto bei.
Griechenland
Die Pandemie hat die Situation der Flüchtenden in den griechischen Flüchtlingslagern aus dem öffentlichen Bild verdrängt. Die Probleme jedoch sind nach wie vor da. Wir stehen mit einigen einheimischen NGOs seit Jahren in engem Kontakt und sind daher immer gut aus erster Hand informiert.
Um dieses Netzwerk aufrecht zu erhalten und auch neue Kontakte zu knüpfen, nehmen wir an (online-)Podiumsdiskussionen teil, um gemeinsam weitere Hilfe für die Menschen in Griechenland realisieren zu können. Gerade die Mitwirkenden aus Griechenland, die direkt vor Ort sind, vermitteln oft sehr aufschlussreiche und teilweise auch absolut erschütternde Einsichten.
Wir erhielten so z.B. direkte Informationen von unseren Partnern vor Ort, zur Eröffnung eines neuen geschlossenen Camps im Inneren der Insel Samos. Das Camp war das erste von fünf Camps auf den Inseln Samos, Lesbos, Chios, Kos und Leros, die das Ziel haben, Geflüchtete in ghettoähnlichen Strukturen zu verwahren und so eine Weiterreise effektiv zu verhindern. Auf Samos haben wir das Jahr 2021 durchgehend mit unseren Partnern von Just Action Samos zusammengearbeitet. Mit 3000 Euro jeden Monat finanzieren wir Lebensmittel, aber auch Fahrscheine, damit die Bewohner des neuen Camps Zervou nach Samos Stadt gelangen können.
Immer wieder müssen wir erfahren, wie schwer es ist, in den Camps in Griechenland mehr für die Menschen zu erreichen als nur die nötigste Unterstützung. Denn meist stellen sich Camp-Management oder die „offiziellen“ NGOs gegen Projekte, die Menschen Zugang zu Bildung oder anderen Angeboten verschaffen.
Umso mehr freute es uns, dass wir ganz zu Beginn des Jahres vier große Zelte zu je 5x10m, wetterfest und feuersicher, auf dem Weg in Richtung Malakasa bringen konnten – in Absprache mit dem lokalen Vertreter des IOM für die Camps Malakasa und Thermopylen.
Die Zelte werden für eine ganze Reihe von Aktivitäten genutzt. Neben Sprachkursen in Englisch und Griechisch wird auch handwerkliche Ausbildung angeboten, es gibt Informationsveranstaltungen und auch Freizeitaktivitäten wie Tischtennis oder Schach. All das klappt bei jedem Wetter und somit bieten die Zelte eine optimale Ergänzung zu all dem, was sich im Freien machen lässt.
Wenn wir solche Projekte mit euren Spendengeldern möglich machen, überlegen wir immer ganz genau, wie viele Menschen damit erreicht werden können. Je mehr in der einen oder anderen Form wirklich alle Bewohnenden eines Camps profitieren, desto eher unterstützen wir auch. Für uns ist wichtig, dass die verwendeten Gelder so effektiv wie möglich eingesetzt werden und nicht ein exotisches und kurzfristiges Prestigeprojekt für eine kleine Gruppe realisiert wird, umso mehr, weil nach wie vor viele unserer Spender ganz gezielt die Geflüchteten in Griechenland unterstützen wollen.
Im Frühsommer haben wir zu einer gemeinsamen Sammelaktion mit Bellevue di Monaco und dem Griechischen Haus in München für die Camps auf den griechischen Inseln aufgerufen. Wir konnten durch diese Aktion mehrere Paletten Sonnenschutzmittel, Anti-Mückenprodukte, Wundschutzsalbe und Kühlgel gegen Insektenstiche sowie weitere Hygieneartikel versenden.
Eine beträchtliche Menge an neuer Kleidung hat sich in diesem Jahr ebenfalls zu unseren verschiedenen Kontakten in Griechenland zur weiteren Verteilung aufgemacht. Praktische Alltagskleidung wie Jeans, Jacken und T-Shirts ebenso wie Sportkleidung.
Durch großartige Firmenspenden konnten wir die Fußballteams im Camp Kara Tepe 2 mit Bällen, Schuhen und Zubehör ausstatten. Es ermöglicht den Menschen eine kleine Auszeit und eine Chance, im Team Sport zu treiben – mit professioneller Ausstattung in hoher Qualität.
Die Paletten ergänzen wir dann auch immer je nach Bedarf vor Ort u.a. mit Iso-Matten, Schlafsäcken, Decken, Masken und Desinfektionsmittel.
Des Weiteren haben wir unsere langjährigen Partnerorganisationen in Griechenland auch finanziell unterstützt. Diese direkte Hilfe führt dazu, dass die Bewohnerinnen und Bewohner in den Camps sich selbst helfen können, wo der Staat versagt. Es sind ganz viele Bereiche, in denen z.B. die Menschen aus dem Camp Kara Tepe 2 inzwischen in eigener Regie handeln. Seien es Erste-Hilfe-Kurse, Brandschutzübungen, der ganze Bereich der Müllentsorgung, die Sicherheitsvorkehrungen im Rahmen der Pandemie, die Verteilung von Essen und vieles mehr.
Uganda
Mit unserem Partner in Uganda arbeiten wir schon einige Jahre zusammen. Wir sind zusammengewachsen, mussten uns auch mal zusammenraufen und einander annähern. Aber jetzt sind wir da, wo wir hinwollten: Effektive, vertrauensvolle Hilfe, vor allem für Kinder und ältere Menschen.
Ivan, der Gründer und Leiter von Hope For Life Community, und sein engagiertes Team haben sprichwörtlich Berge versetzt, um für die Menschen das Leben kontinuierlich zu verbessern. Dank dieser Arbeit haben so viele Menschen in Kayunga eine Perspektive!
Herzstück unserer Unterstützung dort ist die regelmäßige Essensausgabe für die Kinder. Seit der Pandemie ist diese notwendiger als je zuvor. So haben wir beispielsweise dieses Jahr im Juli und August die Unterstützung der Ausgabe durch einen Sonderspendenaufruf erhöhen können.
Außerdem machen sich regelmäßig riesige Pakete nach Uganda auf. Diese Pakete beinhalten z.B. robuste Spielsachen, Schulmaterial, haltbare Lebensmittel, Kinderkleidung, Schuhe, Hygieneartikel und zu Weihnachten natürlich auch kleine extra Geschenke. Dank Paketpatinnen und -paten ist das möglich.
Wir haben Anfang des Jahres die erfreuliche Nachricht erhalten, dass das von uns unterstützte Nähprojekt so gut läuft, dass aus ihm inzwischen richtige Existenzen hervorgegangen sind.
Ivan hat selbst seit einiger Zeit ein paar Kinder bei sich aufgenommen, die niemand mehr hatten. Waisenkinder, Kinder von Eltern, die nicht in der Lage sind, sich zu kümmern. Wir unterstützen u.a. mit Kleidung, haben bei der Renovierung des Hauses geholfen und Solarpanels für das Dach finanziert.
Und es freut uns sehr, dass wir für ein paar besondere Kinder in Uganda Patenschaften realisieren konnten. Für Kinder mit Behinderung oder chronischen Krankheiten und deren Familien ist es nochmal extra schwer, den Alltag in Uganda zu meistern. Mit diesen Patenschaften können die individuell benötigten Bedarfe (wie z.B. Medikamente oder medizinische Hilfsmittel) beschafft werden.
Gerade für Kinder, ältere Menschen oder Kranke ist Malaria in Uganda ein großes Problem, insbesondere während der Regenzeit. Moskitonetze sind hier der einzige effektive Schutz, den es vor den Mücken gibt, die dort Malaria übertragen. Mit einem Netz kann man vor allem nachts die gefährlichen Stiche verhindern. Wir haben daher die Kinder unseres Kindergartens und deren Familien sowie noch 100 alte und kranke Personen mit Moskitonetzen ausgestattet. Insgesamt 1000 Moskitonetze, die vor Ort für ca. 2,50 EUR zu erwerben sind.
Senegal
In Baria läuft unser Patenprojekt weiter. 150 aktive Patinnen und Paten unterstützen die Kinder in Baria regelmäßig.
Ein zentraler Punkt ist, dass wir die Schülerinnen und Schüler mittags mit einer ausgewogenen Mahlzeit versorgen. Zubereitet wird das Essen von den Frauen des Dorfes, in der eigens dafür gebauten Schulküche. Wir achten besonders darauf, dass es neben den notwendigen Kohlehydraten in Form von Couscous oder anderen Getreiden auch Gemüse und Fisch gibt. Das Gemüse kommt zu großen Teilen vom Schulgarten.
Das Schulessen hat Auswirkungen über die Schule hinaus, denn es nimmt Familien die Last, die Kinder ernähren zu müssen, gerade in dieser schweren Zeit.
Gleichzeitig ist nicht zuletzt durch dieses Essen und die Ausstattung mit Schuluniformen, Schreibutensilien und Büchern der Schulbesuch attraktiver, so dass mehr Kinder als je zuvor die Schule besuchen, statt von klein auf nur auf dem Feld und mit den Tieren zu arbeiten. Waren es 2018 noch 120 Schülerinnen und Schüler ist die Grundschule nun enorm gewachsen auf 200 Schülerinnen und Schüler, die unterrichtet werden.
Für unseren Brunnen im Dorf konnten wir letztes Jahr einen Wartungsvertrag mit einer Firma abschließen, die zweimal im Jahr nach Baria fährt und die Funktion der Wasserpumpe und der Konstruktion überprüft.
Das alles erhöht den Lebensstandard und die Lebensqualität im Dorf – jedes Jahr ein Stück mehr.
Rumänien
Von Herzen gerne haben wir auch ein bisschen dazu beigetragen, den Kindern der Kinderhilfe Siebenbürgen zu helfen. Die lieben Menschen dort leisten jeden Tag Großartiges! Wir haben Gelder zur Verfügung gestellt, damit in einem Heim eine Station renoviert werden konnte. Innerhalb kurzer Zeit konnte in den neuen Räumlichkeiten ein Tageszentrum für Kinder mit Behinderung, die in Familien leben, eröffnet werden. Dort arbeiten jetzt verschiedene Therapeutinnen und Therapeuten und erleichtern so den Alltag der Familien der 40 Kinder.
Zusätzlich zur Beihilfe bei den Renovierungen haben wir auch eine Palette nagelneuer Kinderkleidung und Fußballausstattung versandt. Außerdem über das Jahr verteilt weitere Paletten mit Kinderkleidung, Hygieneartikel sowie Lebensmitteln.
Wir unterstützen gerne auch private Hilfslieferungen, nicht nur nach Rumänien, sondern wie im Sommer sogar bis nach Moldawien. Mehrmals dieses Jahr konnten wir einige Sachspenden bei Auslandsfahrten zuladen, die dann vor Ort verteilt werden.
Syrien
Syrien ist gerade ein wenig aus dem Fokus der Medien geraten, man liest oder hört nicht mehr allzu viel in den letzten Wochen und Monaten. Und doch leiden auch dort unschuldige Menschen, durchleben Entbehrung und Not, kämpfen um ihre Existenz.
Wir sind sehr darum bemüht, unsere monatliche Unterstützung nicht abbrechen zu lassen. Die Verteilung von den Lebensmittelpaketen an bedürftige Familien durch unseren seit Jahren zuverlässigen Partner in Idlib ist für viele Menschen dort Lebensgrundlage. Wir sind besonders froh, dass in diesem schwierigen Umfeld unsere Hilfe so zuverlässig und beständig erfolgen kann. Zusammen mit unserem Partner haben wir oft gebangt! Um seine eigene Sicherheit, die Sicherheit der betreuten Familien, die Furcht davor, dass Einkäufe unmöglich werden. Es ist wirklich unvorstellbar, was die Menschen durchleben müssen und wir sind nur ein winziger Tropfen auf einen extrem heißen Stein. Wir werden trotzdem, solange es geht, den Menschen dort zumindest dieser Tropfen sein.
Bosnien
Im März erreichte uns ein Hilferuf aus Bosnien. Nach wie vor ist das Camp Lipa nahe dem Grenzort Bihac einer der Brennpunkte. Viele Menschen, die von der Polizei beim Versuch, nach Kroatien weiterzukommen, festgesetzt werden, werden wieder in dieses weit abgelegene Camp gebracht. Und immer noch ist die Versorgung der Geflüchteten dort schlecht. Ganz akut fehlte für eine Woche das Geld für Lebensmittel. Wir haben daher kurzfristig die Versorgung der damals mehr als 1000 Bewohner mit Brot für eine Woche sichergestellt. Wir sind froh, dass wir in solchen Notfällen schnell reagieren können. Die Finanzierung der Essensausgabe haben wir dann im Juli und im Oktober nochmals wiederholt. Das lokale Rote Kreuz ist finanziell mit der Situation komplett überfordert, und wenn die großen Organisationen wie das IOM finanzielle Hilfen erst nach langwierigen bürokratischen Prozessen freigeben, hungern die Menschen.
Neben solchen akuten Hilfsaktionen haben wir das gesamte Jahr 2021 über einen Partner, mit dem wir in engem Austausch stehen, geflüchteten Menschen in Bosnien beigestanden. Neben den gängigen Dingen wie Kleidung, Schuhe, aber auch Mobiltelefonen kam es immer wieder zu Situationen, wo wir uns um medizinische Versorgung kümmern mussten. Durch die monatlichen Berichte und detaillierten finanziellen Aufstellungen unseres Partners haben wir ein ganz gutes Bild von der Situation in Bosnien, sowohl was die Lage direkt an der Grenze angeht als auch, wie viele geflüchtete Menschen insgesamt unter welchen Bedingungen leben.
Bosnien hat im Laufe der letzten Jahre die Rolle als Sprungbrett in die EU übernommen, die früher Serbien innehatte. Insgesamt finden sich hier inzwischen aber deutlich weniger Menschen als noch zu Beginn des Jahres.
Madagaskar / Montenegro / Paraguay / Ungarn
Wir haben zwar unsere „Hauptorte“, die mehr im Fokus stehen, aber wir verlieren auch andere Orte, an denen Menschen unter widrigsten Bedingungen leben müssen, nicht aus dem Blick. Manchmal erhalten wir Anfragen und reagieren dann schnell und unbürokratisch.
Im Frühjahr haben wir 200 Garnituren neue Klinikkleidung besorgt und einem Container zugeladen, der medizinische Hilfsgüter in eine Klinik für Mütter und Babys nach Madagaskar bringt.
Ebenfalls im Juli konnten durch unsere Hilfe für 45 indigene Familien in Paraguay Matratzen, Kleidung und Medikamente besorgt werden. Die Idee zur Hilfe für die Guaraní, stammt von einem netten Kontakt aus München, der nach Paraguay ausgewandert ist und mit uns schon andere Hilfsprojekte umgesetzt hat. Entfernung spielt keine Rolle, wenn sich die richtigen Leute zusammentun!
Und im Herbst haben wir etliche Pakete verpackt für Montenegro und Ungarn. Nach Montenegro ging es mit privaten Sprintern, bestückt mit dort benötigten Sachspenden.
Für Ungarn haben wir einen Sprinter voll Spenden, v.a. Kleidung, Haushaltsgegenstände und Fußballausstattung dem Transport von 85609hilft zugeladen. Diese Spendenfahrten unterstützen wir schon seit Jahren. Die Spenden werden vor Ort an Einrichtungen für bedürftige Menschen übergeben. z.B. eine Einrichtung für geistig behinderte Erwachsene, ein Waisenhaus und ein Übergangsheim für in Not geratene Familien.
Schon den zweiten Winter unterstützen wir eine Familie mit einem behinderten Kind in Ungarn mit Brennholz und Lebensmitteln. Wir haben den Familienvater hier in München kennengelernt und sind über die Situation genau im Bilde. Auch hier sorgt ihr mit Euren Spenden dafür, dass die Familie im Winter nicht frieren muss.
Noch ein paar Fakten und Zahlen?
In diesem Jahr haben wir 91 Paletten mit Hilfsgütern ins In- und Ausland verschickt.
In München sind (Stand 24.12.2021) inzwischen 409 Besucherinnen und Besucher bei uns registriert, wodurch wir eine Reichweite zu über 700 Menschen haben.
Von den registrierten Besuchern sind grob ¾ Männer und ¼ Frauen. Es kommen überwiegend Singles zu uns, aber auch einige Paare und 79 Familien mit vielen Kindern.
Unsere Besucherinnen und Besucher wohnen v.a. in Pensionen oder Gemeinschaftsunterkünften (wie z.B. in der Bayernkaserne), einige haben auch eigene Wohnungen und es kommen auch obdachlose Menschen zu uns.
Ca. 20-30 Menschen haben wir dabei geholfen, ihre derzeitigen Lebensumstände nachhaltig zu verbessern, indem wir sie unterstützt haben, die unzähligen Formulare auszufüllen, viele Anrufe getätigt und bei Behördengängen begleitet haben.
Und auch die Zahl derer, die sich für unsere Arbeit interessieren wächst kontinuierlich. Bei Twitter haben wir die 4000 Follower-Marke erreicht! 4780 Menschen verfolgen unsere Beiträge auf Facebook. Und unsere Webseite hatte im Jahr 2021 im Durchschnitt 120 Aufrufe pro Tag. Vielen Dank für dieses große Interesse an unserer Arbeit!
Auch in der Presse waren wir vertreten. Die Links zu den vollständigen Artikeln über unsere Arbeit findet ihr hier: https://www.heimatstern.org/verein/presse/
Mitglieder und Ehrenamtliche
Auch in diesem Jahr mussten wir die Arbeit mit unseren freiwilligen Helferinnen und Helfern sehr sorgfältig organisieren, da wir – wie oben schon erwähnt – die gesetzlichen Regelungen in den Räumen des Heimatsterns zum Wohle aller Beteiligten einhalten müssen und wollen.
Manchmal müssen wir daher leider teilweise auch Hilfsangebote ablehnen. Wir hoffen, dass sich diese Situation bald ändert.
Gerade als kleiner Verein mit 7 Mitgliedern, von denen aktuell nicht alle regelmäßig an den Projekten arbeiten können, sind wir aber besonders auf die Unterstützung durch freiwillige Helferinnen und Helfer angewiesen. Vor und hinter den Kulissen.
Wir sind sehr dankbar für alle ehrenamtlich Engagierten, die wann immer es möglich war, im #sternenlager, im #sternenoffice oder von zu Hause aus mitgearbeitet haben. Bei der Bewältigung der Vielzahl der Aufgaben, hilft uns diese Unterstützung sehr.
Finanzierung
Der Verein finanziert sich von Beginn an vorwiegend durch Privatpersonen (z.B. Fördermitglieder) und Firmenspendern. Die Vielzahl der Projekte können wir nur Dank eurer Spenden umsetzen. Und wir freuen uns, dadurch auch stets schnell reagieren zu können, wenn in München oder im Ausland dringend Hilfe benötigt wird.
Jede Spende zählt, ob 1 Euro oder mehrstellige Beträge.
Seit Mitte 2020 erhalten wir von der Stadt München relevante Zuschüsse zur Miete unseres #sternenoffice, wofür wir sehr dankbar sind.
Unser gesamtes Team, also alle Mitglieder und alle freiwilligen Helferinnen und Helfer, arbeitet in ihrer Freizeit, neben den normalen Berufen, dem Studium, der Ausbildung, auf rein ehrenamtlicher Basis ohne jegliche Vergütung, Aufwandsentschädigungen oder Ehrenamtspauschalen. Und das werden wir auch künftig so halten.
Schlusswort
Alles was wir tun, ist nur möglich, weil ihr uns unterstützt!
Die Arbeit geht teilweise an die Substanz. Unsere Spenderinnen und Spender tragen nicht nur finanziell dazu bei, dass wir jede Woche erneut einer großen Zahl von Menschen helfen können. Es ist auch euer moralischer Rückhalt, der uns immer weitermachen lässt!
Die vielen Pakete, die vielen lieben Karten, die kleinen Geschenke an uns persönlich, selbstgezeichnete Bilder, das alles fügt sich zu etwas zusammen, was viel mehr ist als nur Geld- und Sachspenden. Und genau diese herzliche Zuwendung können wir so dann auch weitergeben. Wir könnten das nicht durchhalten, hätten wir nicht die Gewissheit, dass ihr immer an unserer Seite steht.
Ein großes Dankeschön, immer und immer wieder, geht an unsere alten und neuen Fördermitglieder, die es uns ermöglichen, ganz viele langfristige Projekte am Leben zu erhalten, sei es hier in München, aber auch an allen anderen Orten, an denen wir aktiv sind.
Gleiches gilt für alle, die uns mit Geldspenden unterstützen. Ihr stellt sicher, dass wir in Notfällen jederzeit handlungsfähig sind. Schnell helfen zu können, ist oft absolut entscheidend!
Ein nicht unbeträchtlicher Teil dessen was wir tun wird durch unsere facebook- und Twitter-Followerschaft ermöglicht. Geburtstagssammlungen, Aktionen für den guten Zweck, sportlich oder künstlerisch, Wetten zu unseren Gunsten, allgemein Reichweite. Jede einzelne freut uns und jeder Euro geht an die Menschen, für die es gedacht ist. Vielen Dank für Eure Unterstützung!
Wir wollen mit euch zusammen auch alle Herausforderungen im kommenden Jahr meistern und wieder ein bisschen Hilfe und Freude an Orte bringen, wo es schwieriger ist als anderswo.
Im Namen aller Menschen, die zu uns kommen und von uns unterstützt werden: DANKE EUCH!
Unser Tun weiterverfolgen könnte ihr jederzeit über unseren Projektblog (https://www.heimatstern.org/projektblog), Twitter (https://twitter.com/Heimatstern_org) oder facebook (https://www.facebook.com/heimatstern).
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