Auch wenn wir ja regelmäßig auf Twitter und facebook von unseren Aktivitäten berichten, wollen wir die Gelegenheit nutzen, Euch mal wieder einen kompakten Überblick über unsere derzeitigen Projekte zu geben.
Beginnen wollen wir in München, wo wir in dieser Woche erstmalig wegen des Feiertags nicht die regelmäßig am Donnerstag stattfindende Tafelausgabe durchführen konnten. Dafür sind wir hier nicht nur am #Sortierfreitag kontinuierlich dabei, Kleidung, Hygieneartikel, Haushaltswaren und Essen an Bedürftige auszugeben. Teilweise ist der Andrang so hoch, dass wir es gar nicht schaffen, allen Menschen gerecht zu werden, die uns besuchen.
Gleichzeitig richten wir in unserem Lager dauernd Paletten für Transporte, die praktisch jede Woche München in Richtung Griechenland, Rumänien und Italien verlassen. Auch die eingehenden Spenden wollen geprüft, sortiert und passend gepackt werden, damit sie schnellstmöglich zum Einsatz kommen. Diese Grundtätigkeiten beschäftigen uns eigentlich jeden Tag in der Woche.
Unsere Transporte sind der weitere, besonders sichtbare Teil unserer Arbeit. Ob es nun Hilfsgüter für Bedürftige in Rumänien sind oder speziell zusammengestellte Paletten für Organisationen in Griechenland, wir arbeiten eng mit einer ganzen Reihe von Vereinen und Einzelpersonen zusammen, um Hilfsgüter, die vor Ort nicht oder nur mit hohen Kosten zu bekommen sind, bereitzustellen. Aktuell haben wir das Pampiraiki Warehouse in Athen mit sehr viel Babynahrung und Grundnahrungsmitteln beliefert, daneben die Vereine Antigone und Oikopolis in Thessaloniki und unsere Freunde Mela und Valentin in Rumänien. In den nächsten Tagen finanzieren wir einen Transport mit Medikamenten von Ludwigshafen nach Thessaloniki, für unsere Partner von DocMobile. Und auch nach Lesbos werden wir in den nächsten Wochen eine große Lieferung machen. In Italien sind wir in engem Kontakt mit den Ospiti in Arrivo in Udine und der Baobab Experience in Rom. Letztere haben wir erst wieder beliefert und die Freunde von Ospiti besuchen wir demnächst wieder direkt mit dem Sprinter. In Zusammenarbeit mit Franz Josef Höllwarth, der den Transport organisiert und der unermüdlichen Alexandra, die unseren Medizinabteilung sortiert und Pakete mit Medikamenten, Instrumenten und Verbrauchsmaterial versandfertig macht, leisten wir auch einen Beitrag zum Aufbau einer Klinik in Mossul im Irak.
Was uns derzeit besonders beschäftigt, ist die Lage der Geflüchteten im Norden Griechenlands und auch auf den Inseln. Durch das gute, trockene Wetter sind sowohl über die türkische-griechische Festlandsgrenze bei Orestiada als auch in der Ägäis sehr viele Menschen angekommen, besonders aus der Region um Afrin. Auch viele Türken sind unter den Geflüchteten. Von offizieller Seite gibt es keine geeignete Infrastruktur, um die Neuankömmlinge auch nur annähernd geeignet unterzubringen. Daher sind selbst Familien gezwungen, auf der Straße zu leben und zu übernachten. Von unseren Partnern vor Ort erhalten wir aus erster Hand Berichte, die uns sehr beunruhigen, und mit der bevorstehenden Hitze im Sommer wird es gerade für kleine Kinder nochmals bedrohlicher. Auf den Ägäisinseln sind die Camps überfüllt und die Mehrzahl der Geflüchteten lebt auch dort wie schon 2015/2016 in Zelten. Selbst auf dem Festland ist das wieder traurige Realität. Neben den Transporten unterstützen wir daher an vielen Orten die Helfer auch finanziell. Meist gibt es konkrete Projekte, manchmal ist es jedoch die blanke Not, dann geht es um Essen, um Wasser oder andere ganz elementare Bedürfnisse. So engagieren wir uns aktuell in Griechenland in Thessaloniki bei Antigone und Oikopolis, wir unterstützen die Arbeit unserer Freundin Maritta Gudrun, wir tragen finanziell dazu bei, dass Humans For Humanity ihren Solidarity Shop geöffnet halten kann und wir haben uns für derzeit ein halbes Jahr festgelegt, unsere Partner von foodKIND zu unterstützen, damit die Essensausgabe an junge Geflüchtete in Patras fortgeführt werden kann. Generell achten wir darauf, dass unsere Hilfe nicht nur bedarfsgerecht ankommt, sondern auch längerfristig greift. Einmalaktionen, nur um öffentlichkeitswirksam eine gute Figur zu machen, sind eher nicht so unser Ding. Wir sind uns der Verantwortung bewußt, die wir mit unserer Arbeit tragen.
Auch in Bosnien, genauer gesagt in Sarajewo und Velika Kladusa sind wir seit Anfang März dabei, unabhängige Helfer zu finanzieren. So haben wir für IHA Österreich eine Anschubfinanzierung ermöglicht und unterstützen jetzt die Souls of Sarajewo um unseren Freund Pixi, der dort seit April schon über 20.000 Mahlzeiten ausgegeben hat. Seit Februar, noch mitten im Winter, haben Geflüchtete die bergige Route über Bosnien in Richtung Kroatien intensiver genutzt. Die Menschen in Bosnien sind sehr gastfreundlich, auch die Polizei agiert ziemlich diplomatisch, und die Bevölkerung gibt zusammen mit den freiwilligen Helfern vor Ort den Geflüchteten viel Rückhalt. Mit unseren Geldern tragen wir gemeinsam mit anderen Organisationen dazu bei, dass das so weitergehen kann, ohne die Möglichkeiten der lokalen Bewohner überzustrapazieren.
In Uganda setzen wir unser nun schon über 2 Jahre andauerndes Engagement fort. Neben der regelmäßigen Finanzierung der Outreaches am Samstag kümmern wir uns dank eines großzügigen Spenders auf Twitter um Owen, einen behinderten Jungen, der intensiver Pflege bedarf. Immer wieder senden wir auch Pakete, vor allem mit Damenbinden, damit den älteren Mädchen auch während ihrer Tage der Schulbesuch ermöglicht wird. Besonders hier freuen wir uns über UnterstützerInnen, die mithelfen wollen, wiederverwendbare Stoffbinden zu nähen. Wir haben auch einiges an geeigneten Stoffen dafür. Meldet Euch einfach bei unserer Gruppe “Girls’ Protection” an, dort gibt es alle Details und Schnittmuster.
In Idlib/Syrien helfen wir seit über einem Jahr zumindest einmal im Monat, indem wir über unseren Freund Hkam Essenspakete an die bedürftigsten Familien verteilen. Uganda und Idlib sind Projekte, die wir dank unserer Fördermitglieder wirklich zuverlässig wie ein schweizer Uhrwerk am Laufen halten können.
Dass wir an so vielen Orten wirklich einen Unterschied machen können, ist nur durch Eure Spenden und durch unsere lokalen Partner möglich. Die Solidarität derer, die uns finanziell unterstützen, das Miteinander der vielen freiwilligen Helfer vor Ort und einer zunehmenden Zahl an Geflüchteten, die vom Empfänger zum aktiven Teil einer Gemeinschaft werden, sind für uns der Beweis, dass man miteinander wirksam die Not bekämpfen kann.
Wenn ihr uns aktuell unterstützen wollt, freuen wir uns besonders über Geldspenden, mit denen wir die Transporte und die lokalen Projekte fortführen können. Hierbei stehen mehrere Optionen zur Verfügung:
Einmalüberweisung (oder Dauerauftrag) an unser Konto bei der Stadtsparkasse München DE47 7015 0000 1004 2328 54
Unterstützt uns gerne mit einer Fördermitgliedschaft, alle Infos und den Flyer mit Antrag gibt es hier: https://www.heimatstern.org/mithelfen/foerdermitgliedschaft/
So unterstützt Ihr unser Projekt auf Lesbos und weiteren Ägäisinseln via betterplace.org: https://www.betterplace.org/de/projects/58575
Über Geldspenden via PayPal sind wir auch sehr dankbar: info@heimatstern.org oder https://www.paypal.me/heimatstern