Hilfsfahrt nach Serbien Tag 1

Serbien, Tag eins.

Diesmal war nur ein kurzes Wochenende geplant, und so machten Angelaund ich uns nach Ankunft am Flughafen sofort auf den Weg, um für die Menschen in den Baracken in Belgrad einkaufen zu gehen.
Da sich die meisten Menschen nichts selbst kochen können, besorgten wir in erster Linie Früchte wie Bananen, Mandarinen und Äpfel. Dazu auch Kekse und einige Säcke mit Briketts. Mit randvollem Auto machten wir uns auf dem Weg in die Stadt. Am Ziel angekommen, wurden wir sofort umringt, da die Menschen gleich erkannt haben, wer wir sind und was wir geladen hatten.

Im Lauf der nächsten Stunde verteilten wir unsere Einkäufe gerecht an die in der Schlange wartenden Menschen. Trotz einer Lage, die für uns kaum nachvollziehbar ist, geht so eine Verteilung mit großer Disziplin vonstatten. Die Menschen helfen sich gegenseitig, unterstützen uns bei der Verteilung der Sachen, und es drängt sich praktisch niemand vor. Nach der Verteilung räumten wir gemeinsam auch noch den Müll weg, und nutzten die Gelegenheit, um mit einigen der vorwiegend jungen Männer über ihre Pläne, ihre Hoffnungen, und ihre bisherigen Erfahrungen zu sprechen.

Es fällt schwer, den Blick auf die Hände, die Gesichter, oder auch die Füße zu richten, ohne dass es schmerzt.
Der Zustand vieler Menschen hier ist schlichtweg eine Katastrophe!

Danach machten wir uns auf den Weg nach Subotica. Dabei stoppten wir auch wieder an einem Supermarkt, um das Auto erneut bis zur Belastungsgrenze mit Einkäufen voll zu laden. Angekommen bei den Freiwilligen von Fresh Response entluden wir unsere gerade erstandenen Mitbringsel und die aus München mitgebrachten Sachspenden. Nach einer kurzen Pause begleiteten wir ein kleines Team, um noch mehrere Gruppen von Menschen an verborgenen Plätzen in der Stadt mit Lebensmitteln und Wasser zu versorgen. Sie sind gut versteckt, und trotz katastrophaler Unterbringungsbedingungen, in Ruinen, mit offenen Feuern in den Räumen, die in den Augen beißen, war die Motivation und die Hoffnung immer noch ungebrochen.
Wir hören Berichte, wie wiederholt versucht wurde, über die Grenze nach Ungarn zu gelangen. Oder wie die kroatische Grenze ein Hindernis darstellt.
Immer begleitet von unschönen Berichten von der Gewalt der Polizei und anderer offizieller Stellen auf der anderen Seite des Grenzzauns.
Es zählt, wie auch in Belgrad, dass wir da sind, dass Helfer da sind, die immer wieder kommen, die Mut zusprechen, und die sich kümmern.

Danach machten wir uns ein letztes Mal auf den Weg, um einkaufen zu gehen. Mit einem Einkauf bei Metro komplettierten wir fehlende Bestände im Lager von Fresh Response.

Es sind eure Spenden, kleine und große Beträge, die es uns ermöglichen, hier einen signifikanten Beitrag zur Hilfe für Menschen in einer absolut menschenunwürdigen Situation zu leisten!
Die Dankbarkeit, die uns von den Menschen auf der Flucht hier gezeigt wird, können wir nur voll und ganz an euch weitergeben.

#gegendieKälte

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