Jahresbericht 2022

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Das Jahr 2022 hatte es in sich! Wieder einmal. Kein Jahr unserer 7-jährigen Vereinsgeschichte war wie das vorherige. Im Zentrum unserer Arbeit stand in diesem Jahr selbstverständlich leider der Krieg in der Ukraine, wodurch wir vor große Herausforderungen sowohl direkt in der Ukraine bei unseren Partnern, als auch bei unserer Vor-Ort-Hilfe in München gestellt wurden.

Parallel dazu haben wir ohne Frage aber auch unsere etablierten Projekte weitergeführt und ausgebaut. In unserem #sternenoffice ging die wöchentliche Ausgabe unvermindert und bei wachsender Besucherzahl weiter. Und auch unsere Partner in Uganda, Griechenland, Syrien und an verschiedenen anderen Orten weltweit haben wir nicht vergessen. Bitte lest selbst im folgenden Jahresbericht, der nach Einsatzorten und Themen aufgeteilt ist.

Einführung

Auch in diesem Jahresbericht versuchen wir, euch einen kompakten Überblick über die Geschehnisse des vergangenen Jahres zu liefern. Aber wie immer gilt, dass wir trotz des großen Umfangs dieses Berichts unmöglich alle Aktivitäten des Vereins hier aufführen können. Auf Twitter, Instagram und facebook finden sich viele weitere Dinge, die wir im Laufe des Jahres 2022 umgesetzt haben. Dort sind auch alle Spenderinnen und Spender namentlich erwähnt, sofern sie dem zugestimmt haben oder uns bekannt waren.

Schon seit längerer Zeit verstärkt sich der Eindruck, dass der Bedarf an Hilfe enorm wächst, zuerst aufgrund der Pandemie und in diesem Jahr zusätzlich aufgrund des Krieges in der Ukraine und der Inflation. Das betrifft einerseits elementare Dinge wie Essen oder Kleidung, andererseits Unterstützung bei Behördenangelegenheiten und persönlichen Krisen.

Insgesamt bedeutet all das eine hohe zusätzliche Belastung. Seit Februar sind wir stolz, einen vergrößerten Stamm an Helferinnen und Helfern zu haben, die beim Beladen von Transporten, beim Sortieren, beim Einkaufen und jeden Freitag in der Ausgabe mithelfen. Ohne sie wäre es niemals möglich gewesen, all diese Herausforderungen gleichzeitig zu bewältigen.

Unsere Motivation, hier in München und anderswo einen Beitrag zu leisten, um Menschen ein Leben in Würde zu ermöglichen, ist ungebrochen.

München

Unsere Räumlichkeiten in München/Feldmoching sind inzwischen eine etablierte Anlaufstelle und Begegnungsstätte für unsere Besucherinnen und Besucher. Wir haben in diesem Jahr an Spitzentagen bis zu 170 Besucher*innen mit Lebensmitteln, Kleidung und Hygieneartikeln versorgt. Teilweise alleinstehend, teilweise mit Familie zu Hause, teilweise auf der Straße, einige in Unterkünften oder manche auch in Wohnungen.

Es gibt immer frische Lebensmittel, Obst, Gemüse, Milchprodukte, Brot oft auch Wurst/Fleisch, Süßes – es ist wirklich alles dabei. Außerdem sorgen wir mit Hilfe unserer Unterstützer*innen dafür, dass wöchentlich auch unsere Regale mit haltbaren Lebensmitteln stets gut bestückt sind.

Ein Ausgabefreitag beginnt immer schon Tage vorher, denn nur so ist es überhaupt zu schaffen – mit gut organisierter Vor- und Nachbereitung. Wir kaufen oft Tage vorher schon ein und sortieren Lebensmittelspenden praktikabel in die Regale ein. Wir arbeiten (Wunsch)-Listen ab, räumen zwischendurch auf und bringen Müll weg. Es bedarf jedes Mal einiges an Logistik, damit alles funktioniert.

Durch gut eingearbeitete Helfer*innen und die sorgfältige Vorbereitung versuchen wir, die Wartezeiten unserer Gäste gering zu halten. Nachdem wir mittlerweile sehr gut Bescheid wissen, wer zu uns kommt und wie genau die einzelnen Bedarfe sind, läuft vieles meist reibungslos. Wir packen vor Ankunft der Besucher*innen schon Gemüse portionsweise ein und richten Taschen mit verpackten Lebensmitteln für die obdachlosen Menschen. So kann die Ausgabe zielgerichtet und zügig verlaufen.

Es ist nie ein Freitag wie der andere. Die Stimmungen sind anders, das Wetter, die Helfer*innen. Und es ist ein Unterschied, ob die Ausgabe am Monatsanfang stattfindet, oder ob wir zum Ende hin Lebensmittel, Kleidung und Hygieneartikel verteilen. Manches ist berechenbar, anderes überhaupt nicht.

Die Nachfrage nach Lebensmitteln steigt von Freitag zu Freitag. Wir haben so viele neue Anfragen, so viele teilweise sehr verzweifelte Familien und Einzelpersonen. Dank der Münchner Tafel und den Zukäufen, die wir dank eurer Spenden machen können, muss niemand hungrig bleiben!

Inflation und explodierende Energiepreise verschärfen die Lage von Rentner*innen, Familien, aber auch Alleinstehenden, die oft so oder so schon bei Bezug von ALG II nicht wissen, wie sie über die Runden kommen.

Gerade bei kaltem Wetter kommen auch viele Menschen in unsere Kleiderkammer. Die Schlangen sind lange und obwohl wir teilweise mit drei Helferinnen oder Helfern unser Bestes geben, kommt es zu Wartezeiten. Der Hauptbedarf sind dann feste, bequeme Schuhe und warme Jacken, dicht gefolgt von Unterwäsche und Socken.

Was wir dieses Jahr mehr und mehr bemerken, ist, dass sich der gesundheitliche Zustand unserer obdachlosen Besucherinnen und Besucher leider verschlechtert. Wir haben auch das immer im Auge. Wir sehen viele kleine Verletzungen und Hauterkrankungen. Stürze, Verlust der Habe durch Diebstahl, Alkoholprobleme. Insbesondere in den Wintermonaten ist es schlimm. Kälte ist unerbittlich. Nach den Ausgaben lässt uns das noch lange nachdenklich zurück, denn eine schnelle Lösung gibt es nicht. Und so machen wir weiter. Mit kleinen Lösungen.

Wir erzählen euch oft davon, wie sehr wir an unseren Kapazitätsgrenzen sind. Diese Tatsache ändert sich absehbar wohl auch nicht mehr. Und trotzdem versuchen wir allen gerecht zu werden, jeden individuell zu versorgen.

Je mehr Menschen kommen, desto schwieriger wird es, Zeit für den Einzelnen zu finden. Gespräche sind aber fast so wichtig wie die Versorgung mit Dingen!

Ohne das eingespielte Team der Helferinnen und Helfer wäre es enorm schwierig, aber so ergeben sich immer wieder Möglichkeiten für Auszeiten, wo man sich nur um einen einzelnen Menschen kümmern kann.

Unser kleines Lager in Dirnismaning ist auch über das ganze Jahr hinweg immer gut gefüllt gewesen. Dort lagern wir größere Spenden bis zur Ausgabe oder packen Paletten für unsere (Auslands-)Transporte.

Nachdem wir in diesem Jahr aber eine zusätzliche größere Lagermöglichkeit von der Stadt München gestellt bekommen haben, haben wir aufgrund dessen Lage und Größe öfter auf das Lager in der Dachauer Straße zurückgegriffen. Mehr dazu im Abschnitt „Ukraine“.

Zum Abschluss des Jahres haben wir mit vielen Schulen, Kindergärten, Einrichtungen, Firmen und Privatpersonen die diesjährige Weihnachtspäckchenaktion durchgeführt. Mehrere hundert Päckchen sind zusammengekommen, und genauso schnell, wie sie bei uns im Lager eingetroffen sind, gingen sie bereits wieder weiter, an Einrichtungen hier in München und an die Kinder unserer Besucher*innen und an Einzelpersonen der Ausgabe in Feldmoching. Einige haben wir verschickt, die meisten wurden abgeholt! Außerdem haben wir Weihnachtsgeschenke nach Uganda geschickt. Insgesamt 3 sehr, sehr große Pakete gingen nach Kayunga.

Wir freuen uns sehr, dass sich so viele Menschen beteiligt haben, indem sie eingekauft haben, gepackt haben und sich Gedanken gemacht haben. Danke an die vielen Kindern und Eltern, den vielen Männern und Frauen, denen daran lag, ihnen Unbekannte glücklich zu machen. Wünsche zu erfüllen, die sonst nicht erfüllt worden wären. So konnten wir auch in der hektischen Weihnachtszeit so viel weihnachtliche Freude weitergeben!

Ukraine

Es war uns im Februar 2022 vom ersten Moment an klar, dass sehr bald viele Menschen aus der Ukraine in München ankommen werden. Wir standen daher praktisch vom ersten Tag an mit öffentlichen und privaten Stellen und Organisationen in Kontakt. Wir planten. Wir vernetzten uns. Wir gingen über unsere Grenzen hinaus. In jeglicher Hinsicht. Zeitlich, körperlich und emotional.

Wir haben Fahrerinnen und Fahrer gesucht, die sich zutrauen, Menschen aus der Ukraine an der Grenze abzuholen und nach München zu bringen. Und es haben sich mehrere Hundert gemeldet. Die Resonanz war enorm!

Wir haben im Minutentakt Spenden entgegengenommen. Die Hilfsbereitschaft war absolut unfassbar!

Wir haben riesige Transporte ausgestattet, jeweils mit exakt angeforderten Dingen. Sortenrein verpackte Neuware, Lebensmittel, medizinisches Verbrauchsmaterial, Decken, Schlafsäcke usw.

Wir haben eng mit den Münchner Organisationen Bellevue di Monaco, Münchner Freiwillige, Radio Gong 96.3 und der Ukrainischen Pfarrei München zusammengearbeitet, um am Anfang möglichst effektiv Hilfe leisten zu können. Die Stadt München hat uns für die Ukrainehilfe eine größere Halle (zeitlich begrenzt) zur Verfügung gestellt, in der wir Spenden annehmen, sortieren und verteilen konnten (und aktuell weiterhin können).

Wir führten sehr viele Gespräche mit den Fahrer*innen, die vor Ort waren. Wir erfuhren die Geschichten der Menschen, die durch unsere Transporte nach Deutschland kamen.

Wir teilten Tränen, Hoffnung und Wut. Und wir arbeiteten hart daran, die Menschen aufzufangen. Mit Wohnung, Kleidung, Einkaufsgutscheinen, Gesprächen. Es war uferlos!

Es tröstete und motivierte uns, dass so viele Menschen daran mitgearbeitet haben, das Leid etwas zu lindern. Auf so vielen Ebenen packten Leute an. Viele haben für uns eingekauft und Pakete geschickt. Viele Familien konnten wir in private Unterkünfte vermitteln, so viele hilfsbereite und tolle Menschen haben wir dabei kennen lernen dürfen!

Neue Mitstreiter, alte Freunde und viele großartige Netzwerke haben die Wochen am Jahresanfang geprägt. Und sehr viel zwischenmenschliche Zuneigung. Unsere Telefone standen nicht mehr still, auf allen Kanälen herrschte Ausnahmezustand. Und dennoch waren und sind wir immer zuversichtlich, dass wir das zusammen hinbekommen. Was es uns bedeutet und wie sehr es uns motiviert können wir kaum in Worte fassen. Es berührte uns menschlich tief!

Nach der anfangs sehr intensiven Phase, während der wir praktisch rund um die Uhr Spenden angenommen und in die Ukraine gebracht haben, ist spätestens im Sommer mehr Ruhe eingekehrt. Nicht nur ist die Menge der Spenden zurückgegangen, auch das Geschehen in der Ukraine selbst wurde weniger dynamisch. Dadurch war es gleichzeitig aber möglich, etwas längerfristiger zu planen und zu arbeiten. Das bedeutet für uns ganz konkret:

Über unsere Partner Robi und Adela versorgen wir in erster Linie Menschen, die aus dem Ostteil der Ukraine, aus Städten wie Mariupol, Charkiw, Sumy, dem Donbass oder Luhansk in den Westen geflohen sind. Diese leben meist in Unterkünften und einfachen Wohnungen in und um Uzhgorod.

Seit ca. Mitte des Jahres wurde selbst die rudimentäre staatliche Versorgung dieser Inlandsflüchtlinge eingestellt, so dass sie zu 100% auf ehrenamtliche Hilfe angewiesen sind. Die von uns zu Robi und Adela gelieferten Sachspenden gehen dorthin, ebenso können wir dank der speziell für die Ukraine gespendeten Gelder Lebensmittel einkaufen. Unsere Partnerorganisation vor Ort hat alle Menschen, die Hilfe in Form von Lebensmitteln erhalten, namentlich registriert, jede Empfängerfamilie erhält genau auf ihren Bedarf abgestimmte Hilfspakete. Diese Hilfe versuchen wir solange aufrechtzuerhalten, wie es nötig ist. Der Umfang ist gewaltig: an 7 Tagen die Woche kommen von 7:30 bis 18:00 Menschen zur Ausgabestelle und holen sich frische und haltbare Lebensmittel, Brot, das mit von uns gekauftem Mehl gebacken wurde sowie Hygieneartikel. Neben Uzghorod wurden in den vergangenen Monaten aber auch Lieferungen nach Kiyv, Dnipro, Kharkiv und weitere Orte gebracht.

Ein größeres Projekt außerhalb der Essensverteilung waren die 4 Stromgeneratoren mit je 32kW, die wir dank Eurer Hilfe über ein betterplace-Projekt finanzieren konnten. Von Beginn an war klar, dass durch den feindlichen Raketen- und Artilleriebeschuss gerade die Infrastruktur wie Strom und Wasser beschädigt oder zerstört werden würde. Nach intensiver Recherche konnten wir die Generatoren nun in einer Region im Osten in Betrieb nehmen, wo sie ein eigentlich stillgelegtes Wasserwerk wieder mit Energie versorgen. Wasser für 26.000 Menschen, die nach den Angriffen buchstäblich auf dem Trockenen saßen. Bevor wir die Generatoren ausgeliefert haben, wurden mehrere mögliche Einsatzorte genau geprüft, um genau die Stelle zu finden, wo die beste Kombination aus Bedarf und Effekt erzielt werden konnte.

Das Thema medizinische Versorgung ist in solchen Zeiten ebenfalls essentiell. Die normale Versorgung über Apotheken bricht in vielen ländlichen Gegenden schnell zusammen, gleichzeitig vervielfacht sich der Bedarf an medizinischer Hilfe. Über eine Gruppe von Freiwilligen rund um die Ärztin Veronika Kahle haben wir mehrere Transporter mit Medikamenten, Verbrauchsmaterialien und Medizintechnik bestückt.

All diese Projekte führen wir weiter, solange sie nötig sind.

Anders als zum Beispiel bei der Hilfe für Geflüchtete in Griechenland kam in der Ukraine eine weitere Herausforderung auf uns zu: sowohl die Geflüchteten als auch die vor Ort zurückbleibenden Menschen besitzen Haustiere, die ebenfalls versorgt werden müssen. Mit verschiedenen Partnern konnten wir so mehrere Paletten mit Tiernahrung in die Ukraine bringen. Da wir selbst Haustiere haben, verstehen wir die Sorgen der Besitzer wirklich gut, und daher ist Hilfe für Tiere gleichzeitig Hilfe für Menschen.

Hier in München waren wir ebenfalls ab dem ersten Moment mit dem Krieg konfrontiert, noch am Abend des 25.2. standen die ersten Ukrainer*innen bei uns vor der Haustüre. Seitdem haben wir hier vor Ort Menschen beim Ankommen geholfen, haben Wohnungen vermittelt, notwendige Dinge des täglichen Bedarfs besorgt, Lebensmittelgutscheine im Wert von mehreren tausend Euro ausgegeben und ganz oft einfach nur zugehört.

Immer wieder stehen wir auch in Kontakt mit den Ausländerbehörden in München und im Landkreis, gerade dann, wenn es sich um Menschen aus anderen Ländern handelt, die bei Ausbruch des Kriegs in der Ukraine lebten und dann ebenfalls fliehen mussten. Die Situation von Afghan*innen, Nigerianer*innen oder Marokkaner*innen ist hier ungleich schwieriger. Wohnung, Arbeit oder Ausbildung sind für diese Menschen viel schwerer zu bekommen, zudem werden sie bis heute in der Bearbeitung der Behörden runterpriorisiert, was im Klartext bedeutet, dass temporäre Aufenthaltstitel, sogenannte Fiktionsbescheinigungen, einfach nur verlängert werden, aber ansonsten heißt es: warten, warten, warten.

Auch unsere wöchentliche Ausgabe in Feldmoching steht ganz unter dem Einfluß des Krieges. Einerseits alleine dadurch, dass immer mehr Ukrainer*innen auch bei uns um Essen anstehen, oft alte Menschen, aber auch Frauen mit kleinen Kindern. Gleichzeitig nimmt die Menge der im Umkreis von Feldmoching lebenden Besucher*innen immer weiter zu.

Griechenland

Eure Spenden ermöglichen uns an so vielen verschiedenen Orten zu helfen! Wir schicken auch nach Griechenland weiter und regelmäßig Hilfsgüter. Mit dabei sind oft Schlafsäcke und Decken für die Warehouses. Hier gilt ebenfalls: wir vergessen die Menschen nicht und versuchen, mit unseren Mitteln zu unterstützen, so gut es geht!

Aus dem Betterplace Projekt „Akuthilfe für Griechenland“ konnten wir 20.000 Euro nach Lesbos schicken. Auch in Thessaloniki werden für 500 Euro pro Monat Lebensmittel für geflüchtete Menschen gekauft! Unsere Partner vor Ort geben seit Jahren ihr Bestes, um den Menschen beizustehen!

Wir stehen mit einigen einheimischen NGOs seit Jahren in engem Kontakt und sind daher immer gut aus erster Hand informiert. Die Pandemie und der Krieg in der Ukraine haben die Situation der Flüchtenden in den griechischen Flüchtlingslagern aus dem öffentlichen Bild verdrängt. Die Probleme jedoch sind nach wie vor da.

Im Zusammenhang mit unseren Projekten im Ausland ist es vielleicht noch wichtig zu erwähnen, dass wir immer die zivile Bevölkerung, die Schwächsten unterstützen. Kinder, alte Menschen, kranke Personen. Wir müssen oft eine Wahl treffen, denn unsere Mittel sind natürlich begrenzt. Und wir haben unseren Fokus auf Lebensmittel, medizinische Versorgung und (in Afrika) Bildung gelegt. Wir kaufen so günstig wie möglich ein, wenn es geht, vor Ort und mit lokalen Partnern. Und wir verzichten auch darauf, dauernd vor Ort sein zu müssen. Das kostet Geld (Sprit, ggf. Flüge oder Hotels, Mietwagen), das wir lieber 1:1 an die Menschen weitergeben. Mit guten, langjährigen Partnern braucht man nicht permanent herumreisen. Außerdem kann man durch Videocalls und Onlinemeetings jede Kommunikation sehr nah und persönlich gestalten. Wir wissen genau, was wir wo tun.

Auf Samos haben wir auch im Jahr 2022 wieder mit unseren Partnern von Just Action Samos zusammengearbeitet. Mit 3000 Euro jeden Monat finanzieren wir Lebensmittel, aber auch Fahrscheine, damit die Bewohner des neuen Camps Zervou nach Samos Stadt gelangen können.

Wir haben Sportschuhe und Sportkleidung nach Kavala geschickt. Die dort stattfindenden Fussballspiele sind mehr als nur Sport. Im dortigen Community Center kann jeder am Sport teilnehmen und an der Gemeinschaft teilnehmen, mit anderen in Kontakt kommen.

Uganda

Wir freuen uns so sehr über die Erfolge in Uganda! Wir haben in den letzten Jahren zusammen mit euch so viel erreicht.

Ivan, der Gründer und Leiter von Hope for Life Community, und sein engagiertes Team ermöglichen es, dass v.a. die Kinder und die alten Menschen eine Perspektive haben und ihr Leben kontinuierlich verbessert wird.

Kern unserer Unterstützung dort ist nach wie vor die regelmäßige Essensausgabe für die Kinder. Und wir schicken weiterhin regelmäßig Pakete nach Uganda. Beispielsweise mit Schulmaterial, Zahnbürsten/-pasta, Kinderkleidung, haltbaren Lebensmittel u.v.m. Dank Paketpatinnen und -paten ist das möglich. Ein 30kg Paket kostet ca. 130 Euro.

Für ein paar besondere Kinder mit Einschränkungen durch eine Behinderung oder chronische Krankheiten, haben wir Paten gefunden und freuen uns sehr, dass diese Patenschaften auch in diesem Jahr weiterbestanden. Mit diesen Patenschaften können die individuell benötigten Bedarfe (wie z.B. Medikamente oder medizinische Hilfsmittel) beschafft werden. Denn gerade für die betroffenen Familien ist der Alltag besonders schwer zu meistern.

Syrien

Auch die Menschen in Syrien rechnen mit uns, hoffen jedes Mal wieder, dass wir sie nicht vergessen. Darum danken wir Euch von Herzen, dass Ihr alle diese Orte mit uns tragt! Dieses Projekt besteht hauptsächlich aus der Grundversorgung mit Lebensmitteln. In Idlib ist die Situation seit Jahren unverändert dramatisch. Und wir sind daher sehr froh, dort einen Partner zu haben, der schon seit so langer Zeit an unserer Seite steht und zuverlässig und transparent dafür sorgt, dass alles genau dorthin kommt, wo es dringend gebraucht wird.

Senegal

Schweren Herzens haben wir 2022 das Patenprogramm in Baria eingestellt. Wir sind selbst traurig, dieses Projekt nicht fortführen zu können, weil wir die Hilfe für Baria wesentlich langfristiger geplant hatten.

Die Einstellung hat letztlich zwei Gründe: Einerseits kann Gabi, die Hauptorganisatorin des Baria-Patenprojektes, aus gesundheitlichen Gründen das Projekt nicht mehr so fortführen und zum anderen ist es uns nicht gelungen, vor Ort in Baria Menschen zu gewinnen, die eigenständig und ehrenamtlich als unsere Vertreter agieren. Und so ein Projekt zu 100% aus Deutschland zu koordinieren, klappt vielleicht unter idealen Bedingungen, aber eben nicht so.

Was jedoch bleibt ist, dass mehr Kinder die Schule besuchen, dass es ein neues Schulgebäude gibt, dass wir mit dem Konzept der Krankenversicherungskarte den Familien einen Weg gebahnt haben, medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen ohne gleich an die Reserven gehen zu müssen. Auch wenn diese in Zukunft selbst finanziert werden muss, verstehen die Familien nun, dass sich der geringe Betrag für sie lohnt.

Große Errungenschaften sind auch die Brunnen, die wir mit Euren Spenden bauen lassen konnten und die sich nun finanziell selbst tragen.

Noch ein paar Fakten und Zahlen?

Eine Zahl verdeutlicht den Umfang der aktuellen Situation besonders deutlich: Wir haben 5,5 mal so viele Paletten mit Hilfsgütern verschickt wie im letzten Jahr.

In München sind (Stand 30.12.2022) inzwischen 866 Besucherinnen und Besucher bei uns registriert, wodurch wir eine Reichweite zu über 1300 Menschen haben.

Von den registrierten Besuchern sind grob 2/3  Männer und 1/3 Frauen. Es kommen überwiegend Singles zu uns, aber auch einige Paare und 110 Familien mit vielen Kindern.

Unsere Besucherinnen und Besucher wohnen v.a. in Pensionen oder Gemeinschaftsunterkünften (wie z.B. in der Bayernkaserne), einige haben auch eigene Wohnungen und es kommen auch obdachlose Menschen zu uns.

Und auch die Zahl derer, die sich für unsere Arbeit interessieren wächst kontinuierlich. Bei Twitter verfolgen 4771 unsere Beiträge. Bei Facebook haben wir die 5000er Marke erreicht. Und unsere Webseite hatte im Jahr 2022 im Durchschnitt 350 Aufrufe pro Tag.

Vielen Dank für dieses große Interesse an unserer Arbeit!

Presse

Auch in der Presse waren wir vertreten. Die Links zu den vollständigen Artikeln über unsere Arbeit findet ihr hier: https://www.heimatstern.org/verein/presse/

Mitglieder und Ehrenamtliche

Gerade als kleiner Verein mit 7 Mitgliedern, von denen aktuell nicht alle regelmäßig an den Projekten arbeiten können, sind wir besonders auf die Unterstützung durch freiwillige Helferinnen und Helfer angewiesen. Vor und hinter den Kulissen.

Wir sind sehr dankbar für alle ehrenamtlich Engagierten, die im #sternenoffice, im #sternenlager oder von zu Hause aus mitgearbeitet haben. Bei der Bewältigung der Vielzahl der Aufgaben, hilft uns diese Unterstützung sehr.

Finanzierung

Erstmalig – und sicher auf lange Zeit einmalig – haben wir in diesem Jahr fast eine Million Euro an Spendengeldern investiert.

Den größten Anteil verwendeten wir für die Flüchtlingshilfe und dort hauptsächlich für die Ukraine (700.000 Euro). In die Bedürftigenhilfe hier in München haben wir ca. 139.000 Euro investiert. Unsere Entwicklungshilfe in Uganda konnten wir mit 30.000 Euro finanzieren.

Der Verein finanziert sich von Beginn an vorwiegend durch Privatpersonen (z.B. Fördermitglieder) und Firmenspendern.

Dass wir alle Aufgaben meistern können, verdanken wir diesen Spendern, die uns mit Sach- und Geldspenden unterstützen, teils regelmäßig, teils mit wirklich großen Einzelspenden. Jede Spende zählt, ob 1 Euro oder mehrstellige Beträge!

Seit Mitte 2020 erhalten wir von der Stadt München relevante Zuschüsse zur Miete unseres #sternenoffice, wofür wir sehr dankbar sind.

Unser gesamtes Team, also alle Mitglieder und alle freiwilligen Helferinnen und Helfer, arbeitet in ihrer Freizeit, neben den normalen Berufen, dem Studium, der Ausbildung, auf rein ehrenamtlicher Basis ohne jegliche Vergütung, Aufwandsentschädigungen oder Ehrenamtspauschalen. Und das werden wir auch künftig so halten.

Schlusswort

Es ist viel passiert. Die Welt hat sich verändert.

Was sich nicht verändert hat, ist was wir tun.

Was sich ebenfalls nicht verändert hat, das ist eure Unterstützung für das, was wir tun.

Wir haben in diesem Jahr tonnenweise Sachspenden bekommen und eine enorme Summe an Geldspenden. Wir konnten unzählige Paletten Hilfsgüter in die von Kriegen betroffenen Regionen schicken und auch hier in München verteilen.

Unsere Gedanken waren und sind bei den Menschen in der Ukraine und überall dort, wo Krieg sinnlos Leben zerstört.

Danke an alle, die trotz aller Herausforderungen mit uns an einem Strang ziehen! Danke an alle, die mitmachen! Danke für euer Mitgefühl und eure Solidarität.

Ein großes Dankeschön, immer und immer wieder, geht an unsere alten und neuen Fördermitglieder, die es uns ermöglichen, ganz viele langfristige Projekte am Leben zu erhalten, sei es hier in München, aber auch an allen anderen Orten, an denen wir aktiv sind.

Gleiches gilt für alle, die uns mit Geldspenden unterstützen. Ihr stellt sicher, dass wir in Notfällen jederzeit handlungsfähig sind. Schnell helfen zu können, ist oft absolut entscheidend!

Ein nicht unbeträchtlicher Teil dessen, was wir tun wird durch unsere facebook- und Twitter-Followerschaft ermöglicht. Geburtstagssammlungen, Aktionen für den guten Zweck, sportlich oder künstlerisch, Wetten zu unseren Gunsten, allgemein Reichweite. Jede einzelne freut uns und jeder Euro geht an die Menschen, für die es gedacht ist. Vielen Dank für Eure Unterstützung!

Wir wollen mit euch zusammen auch alle Herausforderungen im kommenden Jahr meistern und wieder ein bisschen Hilfe und Freude an Orte bringen, wo es schwieriger ist als anderswo.

Im Namen aller Menschen, die zu uns kommen und von uns unterstützt werden: DANKE EUCH!

Unser Tun weiterverfolgen könnte ihr jederzeit über unseren Projektblog (https://www.heimatstern.org/projektblog), Twitter (https://twitter.com/Heimatstern_org) oder facebook (https://www.facebook.com/heimatstern).

Bitte unterstützt weiterhin unsere Arbeit:

paypal.me/heimatstern

IBAN: DE47 7015 0000 1004 2328 54 (BIC: SSKMDEMMXXX)

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