Auch wenn die Mehrzahl der ehemaligen Bewohner des Camps Moria nun in einem neuen Camp nahe Kara Tepe untergebracht sind, heißt das nicht, dass sich die Lage auch nur im Entferntesten entspannt oder gar verbessert hätte.
Die Zustände des in wenigen Tagen mit großen und kleinen Zelten hochgezogenen Camps sind schlecht. Die Versorgung mit Essen, die hygienischen Zustände, WCs und Duschen, all das ist teils noch schlimmer als im vorigen Camp.
Auch wenn Deutschland die Aufnahme von 1500 Menschen aus diesem Camp zugesagt hat, ist selbst diese Zahl noch gar nicht sicher, da die griechische Regierung niemanden von der Insel lassen will. In dieser Situation ist dringend humanitäre Hilfe gefragt, die große Herausforderung ist jedoch, diese zu den Menschen zu bringen.
In diesem Klima und unter Behörden, die zuletzt allen NGOs unter Strafe verboten haben, auch nur einzelne Wasserflaschen an Flüchtlinge herauszugeben, ist das sehr schwierig.
Wir arbeiten daher intensiv mit Organisationen wie Stand by me Lesvos, One Happy Family – Community Center, Lesvos oder Lesvos Solidarity – Pikpa zusammen, weil hier oft Einheimische aktiv sind, die Rückhalt auch unter vielen Bewohnern der Insel genießen und die so gut vernetzt sind, dass Hilfe gegebenenfalls über Kontakte direkt ins neue Camp geleistet werden kann.
Mit Euren Spenden speziell für die Bewohner von Moria versuchen wir zu jeder Zeit, möglichst effektiv und in Eurem Sinne vor Ort zu helfen. Zuletzt hatten wir deshalb noch 2000 Euro an Lesvos Solidarity überwiesen, damit vor Ort unter anderem Masken, Handschuhe und Desinfektionsmittel sowie weiteres medizinisches Material besorgt werden können. Für 2000 Euro haben wir Windeln direkt in Griechenland gekauft, die heute auf der Insel angekommen sein sollten. Windeln sind angesichts der großen Zahl kleiner Kinder immer Mangelware.
Und mit einem großen Dank an Voelkel Naturkostsäfte und Bauckhof Naturkost wird noch diese Woche ein weiterer 40-Tonner mit Säften und Keksen in Richtung Griechenland unterwegs sein – nicht nur für Lesbos, sondern auch für Athen und Samos.
Unser Ziel ist es nach wie vor, möglichst vielen Menschen zu helfen, insbesondere den besonders schutzbedürftigen Kindern und Familien. Und dank Eurer Spenden werden wir das auch weiter nach Kräften tun! (Luftbild von KeepTalking Greece)